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Kunststoffe auch im Antriebsstrang auf dem Vormarsch 04-12-28

Kunststoffe stellen neben den metallischen Werkstoffen die zweitgrößte Materialgruppe im Automobilbau – Tendenz steigend. Diesen Trend hat man auch bei LuK, dem Spezialisten für den Fahrzeug Antriebsstrang, erkannt. So hat z.B. der Kunststoffanteil im Bereich Kupplungsausrücksysteme, also der gesamten Funktionskette zwischen Kupplungspedal und Kupplung, in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Eines der Highlights der überarbeiteten LuK Produktpalette ist dabei der Zentralausrücker (concentric slave cylinder (CSC)), dessen Gehäuse vom Aluminumdruckguss in einen modernen Polymer überführt wurde.

Dabei stand für die Bühler Spezialisten nicht nur die Kostenreduzierung im Vordergrund – zwar kann der „neue“ CSC preiswerter hergestellt werden, zusätzlich können aber durch die dabei verwendeten, innovativen Materialien Funktionsverbesserungen auch bei hoher Umgebungstemperatur und mechanischer Belastung erschlossen werden.

Bereits vor rund drei Jahren wurde in der LuK Entwicklung für Ausrücksysteme zum ersten Mal die Verwendung von thermoplastischen Kunststoffen ins Auge gefasst. Dabei hatten die Ingenieure aus dem badischen Bühl hohe Anforderungen an die Materialeigenschaften und die Wirtschaftlichkeit: So schieden konventionelle technische Kunststoffe, wie verschiedene Varianten von PA66 oder PA46, aus, da ihre thermische Stabilität am Einsatzort der Zentralausrücker, also in der Getriebeglocke, nicht ausreicht. Typische Vertreter der Hochtemperaturthermoplaste, wie z.B. PEEK, sind unwirtschaftlich. Viel versprechend entwickelten sich dagegen Versuche mit dem Kunststoff PA6T/6I, der ohne Probleme Temperaturen von mehr als 180 Grad Celsius über mehrere tausend Stunden standhielt. Messungen belegten, dass ein Gehäuse aus diesem Werkstoff bis 125 Grad Celsius unter hydraulischem Druck eine ebenso gute Volumenaufnahme hat, wie ein Aluminiumgehäuse.

Auch zur spritztechnischen Herstellung der Gehäuse mussten neue Wege gegangen werden: So ist es mit Hilfe der „Ziehkerntechnologie“ möglich, hydraulische Anschlussbohrungen mit nur 5 mm Innendurchmesser über eine Länge von 100 mm herzustellen. Beachtlich: Die dünnen Ziehkerne müssen im Betrieb extreme Temperaturen und Drücke aushalten und dabei trotzdem noch bei jedem Schuss präzise an den Innenkern anschließen und diese Position während des Spritzvorganges beibehalten.

Der Zentralausrücker (CSC) im Detail:
Im hydraulischen Zentralausrücker sind unterschiedliche Funktionen, wie Kupplungsbetätigung, Vorbelastung und Selbstzentrierung des Ausrücklagers, Entlüftung des Ausrücksystems und manchmal sogar die Schwingungsdämpfung, in einer kompakten und einfach an das Getriebe zu montierenden Einheit integriert. Zur Minimierung der Pedalkräfte bei der Kupplungsbetätigung wurde ein neuer Schmierstoff entwickelt, der die Reibung zwischen der Gehäuselaufbahn des CSC und der zentralen Dichtung während der gesamten Lebensdauer des Systems deutlich herab setzt.

Dass man mit dem Kunststoff Zentralausrücker durchaus auf dem richtigen Weg ist, wurde LuK kürzlich auch von der Volkswagen Group bestätigt: So erhielt das Bühler Unternehmen Anfang Oktober 2004 in Warschau den Volkswagen Group Award in der Kategorie „Entwicklungskompetenz“ für das verbesserte Bauteil.




Kontaktinformationen:
Dr. Gabriele Veith
Leiterin Zentrale Unternehmenskommunikation LuK Gruppe
Tel. +49 (0) 7223 941-488
Fax +49 (0) 7223 941-666
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